Illustration eines Notebook mit Person, die einen guten Websitetext schreibt

11 clevere Tipps für gute Websitetexte

Gute Websitetexte schreiben ist nicht schwer!

Viele Texter machen den Fehler, beim Schreiben nicht an die Leser zu denken? Wie lesen Internetnutzer*innen und was macht lesbare und gute Websitetexte aus? Hier erfährst du es!

Scannen, statt lesen: die Sache mit dem F

 

Wusstest du, dass Leser durchschnittlich gerade mal 28 % des Inhalts von Texten im Internet lesen? Klingt erstmal ziemlich entmutigend. Aber es liegt nicht an mangelndem Interesse, sondern an einem verändertem Leseverhalten.

Ansicht verschiedener Eyetracking-Profile die Aufzeigen, wie ein guter Websitetext aussieht. Die Heatmaps weisen Ähnlichkeiten mit einem F auf.

Statt zu lesen wird der Text nach Schema F gescannt. Das fand der Däne und Usability-Forscher Jakob Nielsen in Eye-Tracking Experimenten heraus. Er stellte fest, dass nur die ersten Zeilen aufmerksam gelesen werden. Danach lesen User nur abnehmend die ersten Wörter der linken Textseite. So entsteht die Form eines F‘s.

Was bedeutet das für uns? Besser gar nicht erst Texte für Websiten schreiben?

 

Falsch – es bedeutet wir müssen sehr hochwertige und weboptimierte Texte schreiben, die inhaltlich und optisch so gut sind, dass die nötigen Informationen gescannt werden. Also auf Wiedersehen Textwüsten!

Gehen wir mal einen Schritt zurück: Warum schreiben wir Texte? Damit sie gelesen werden! Sollten wir dann nicht auch dafür sorgen, dass sie gelesen werden wollen? Oft passiert es in Website-Projekten, dass aus der Einfachheit Texte geliefert werden, die sich vielleicht für einen Jahresbericht eignen, aber nicht für eine Website. Dann steht am Ende eine optisch schöne Website, mit Inhalten, die so „näh“ sind und mit der Nutzer*Innen nichts anfangen können. Mit nur ein paar Stellschrauben kann jeder Text schnell und einfach zu einem webgeeigneten Text werden.

Die Basics für einen guten Websitetext: Der Mörder kommt zuerst

 

Zu sehen ist eine umgedrehte Informationspyramide. Der Inhalt bezieht sich auf das Schreiben eines guten Websitetext.Wie bei jedem Text, den du schreiben möchtest, solltest du dir zuerst Gedanken machen, wer diesen Text lesen soll und eine zielgruppengeeignete Ansprache finden. Welche Tonalität schwingt bei deiner Zielgruppe mit: locker und mit leichtem Witz oder doch faktisch und neutral? Außerdem muss dir klar sein, was dein Text für eine Intention haben soll: informierend? Emotional? Appellierend? Und wo wird der Text später auftauchen: Website, Social Media, E-Mail-Newsletter? In unserem Fall hast du dich natürlich für die Website entschieden.

Anders als du es vielleicht von Hausarbeiten, Büchern oder anderen klassischen Texten kennst – sind gute Websitetexte wie ein umgedrehter Krimi: der Mörder wird zuerst genannt. Bedeutet, alle wichtige Informationen über den Textinhalt müssen möglichst an den Anfang. Alle weiteren Details folgen im Verlauf.

Und wie geht das jetzt mit den guten Websitetexten? Hier sind 11 Tipps:

 

  1. Aktiv statt passiv

Kaum etwas baut in Texten mehr Distanz auf, als Passivkonstruktionen. Versuche sie zu vermeiden und in aktive Sätze umzuformulieren. Oft ist das eine Chance, einen Satz zu kürzen.

So nicht: Es wird vermutet, dass Passivkonstruktionen Distanz aufbauen und der Text dadurch schwerer zu lesen wird.

Lieber: Passivkonstruktionen bauen Distanz aus und erschweren die Lesbarkeit des Textes.

 

  1. Absätze, Zwischenüberschrift und Struktur

Wenn wir wissen, dass Leser scannen, muss sich die Textstruktur entsprechend anpassen. Wer den Text in erkennbare Teile und sinnvolle Absätze mit Zwischenüberschriften aufteilt und bestimmte Textteile hervorhebt und dadurch optisch auflockert, macht es solchen Lesern einfacher, schnell an die benötigte Information zu kommen. Erinnern wir uns an das oben beschriebene Schema F, müssen wir also den Text scannbar machen. Die meisten Nutzer*innen überfliegen Texte, auf der Suche nach den benötigten Informationen. Wenn sie diese nicht finden und das Lesen nicht strukturell erleichtert wird, ziehen sie weiter.

 

  1. So viele Adjektive wie nötig

Adjektive dürfen sein. Aber in Maaßen. Wer seinen Text mit Adjektiven ausstopft, schafft damit nicht mehr Inhalt oder Mehrwert, sondern einfach nur mehr Text. Zu viele Adjektive wirken außerdem zu gekünstelt und lassen die Glaubwürdigkeit und Authentizität bröckeln. Also weniger ist mehr!

 

  1. Füllwörter? Auf Wiedersehn!

Ebenso wie zu viele Adjektive tragen Füllwörter und Floskeln nur zu einer erhöhten Textmenge und nicht zu einer erhöhten Textqualität bei.

So nicht: Auch könnte man sagen, dass in diesem Fall ein hoher Unterschied besteht.

Lieber: Es besteht hier ein hoher Unterschied.

 

  1. Fremdwörter ersetzen

Wer ist die Zielgruppe und welche Begriffe sind für diese bekannt? Fremdwörter sind fachspezifisch. Besonders dann, wenn die Leser sie nicht verstehen. Wer Fremdwörter benutzt, muss sich darüber im Klaren sein, dass damit eine große Distanz zu den Leser*innen geschaffen werden kann. Oder andersherum: sollte sicher sein, dass Leser*innen sie verstehen.

 

  1. Nominalkonstruktion vermeiden

Wenn Verben zu Substantiven gedreht werden, dann klingt das altmodisch und steif nach Beamtendeutsch.

So nicht: Aufgrund der Entscheidung zur Umplanung des Ablaufes, kann es zur Verschiebung der Veranstaltungszeiten kommen.

Lieber: Da der Veranstaltungsablauf umgeplant wird, können sich die Veranstaltungszeiten verschieben.

  

  1. Synonyme, Ersatzwörter und ähnliche Begriffe

Wenn es in einem Text um ein bestimmtes Thema geht, dann kommt man schnell in den „alles klingt gleich Sing-Sang“ und schafft die Grundlage für unnötige Wiederholungen. Um dass zu vermeiden, sollte man Synonyme verwenden.

 

  1. Kurzhalten

In der Kürze, liegt die Würze, OOPS, Floskelalarm. Aber inhaltlich stimmt es. Je länger ein Satz ist, desto weniger Lust haben wir ihn zu lesen. Das kommt, daher, dass wir schnell Informationen wollen. Darum: Kurze Sätze und ausschweifende Formulierungen vermeiden.  Denke immer daran, wo der Mehrwert für die Leser*innen liegt.

 

  1. Text-Alternativen

Statt dicken Textpassagen, kannst du alternative Darstellungen wählen: Infografiken, Tabellen, Listen, Aufzählungen, Akkordeons, Textboxen usw.

 

  1. Der Nutzer möchte geführt werden: Stichwort Usability

Scannende Leser*innen brauchen ein Navigationshilfe. Sei ihr Kapitän und teile deinen Texte in gut aufgeteilte Abschnitte auf. Organisiere Informationen und machen deinen Text übersichtlich. Nutzerfreundlichkeit von Texten sollte dir genauso wichtig sein, wie die inhaltliche Textqualität. Und behalte immer im Hinterkopf: Freuen sich deine Nutzer*innen, freuen sich auch die Suchmaschinen.

 

  1. Die Headline muss sitzen

Sicher hörst du das nicht zum ersten Mal: die Headline muss sitzen und sollte neugierig auf den Text machen. Sie ist ein Hauptentscheidungsgrund für Nutzer*innen, einen Text zu lesen. Sie sollte keine falschen Versprechen machen, keine falschen Erwartungen erzeugen und zum Textinhalt passen.

 

Gute Websitetexte zu schreiben klingt leichter als gedacht, aber du hast trotzdem keine Zeit dafür?

 

Dann lass deine Texte einfach von uns schreiben: Anne und Sarah erzählen dir gerne mehr dazu.

 

Quellen:
https://blog.hubspot.de/marketing/seo-texte-schreiben
https://blog.hubspot.de/marketing/ux-writing
https://blog.hubspot.de/marketing/texten-fuers-web
https://t3n.de/news/texte-schreiben-fuer-websites-1132603/
https://www.jimdo.com/blog/11-golden-rules-of-writing-website-content/
https://webartisan.de/lesen-im-netz/
https://www.nngroup.com/articles/f-shaped-pattern-reading-web-content/
https://www.nngroup.com/articles/f-shaped-pattern-reading-web-content-discovered/

Bildnachweise:
Titelbild: shutterstock Bild-ID: 1170777781
Eyetracking by Jakob Nielsen: www.nngroup.com